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Inklusion im besten Sinn
Mit seinem Angebot will der Deutsche Skiverband (DSV) den Nachwuchs wieder in Bewegung bringen. Beim SV Kirchzarten bildeten Kinder und Jugendliche mit Para-Sportlerinnen und -Sportlern gemeinsame Teams. Ein Test, der erfolgreich war.

Bei den Olympischen Sommerspielen zeigten mehr als 11.000 Athletinnen und Athleten, wie die Begeisterung und Kraft des Sports über die Sorgen der Pandemie siegen können. Bei den Paralympics wollen es ihre Pendants aus dem Para-Bereich nachmachen. Wie es gemeinsam geht, zeigten 15 Schülerinnen und Schüler ohne und zehn Aktive mit Behinderung bei der Sommer-Skiolympiade des DSV in Kirchzarten.
An Schnee war angesichts schweißtreibender Temperaturen nicht zu denken, auf der Tartanbahn des Sportplatzes wurde es dennoch winterlich. Ski alpin, Biathlon, Nordische Kombination, Skilanglauf und Ski Cross hießen die fünf Stationen entsprechend des Vorbilds. Die Sommer-Skiolympiade macht an zahlreichen Orten deutschlandweit Halt – in Kirchzarten erhielt sie einen besonderen Anklang.
Michael Huhn, der für den Nachwuchs im Para Ski nordisch zuständige Bundestrainer und Maike Hujara, die diese Position in der Nationalmannschaft Para Ski alpin einnimmt, passten die Stationen so an, dass auch Menschen mit Behinderung dabei sein können. Die Olympiade in Kirchzarten wurde zum Versuch. Ziel: Erfahrungen zu sammeln, wie ein inklusiver Wettkampf vonstattengehen kann.
Hinterher konnte Michael Huhn erfreut konstatieren: in den gemischten Teams interagierten die Teilnehmer blendend miteinander und bewältigten die Aufgaben mit geteilter Kraft. Die Stimmung war gut, der Versuch somit erfolgreich. „Es war eine super Kooperation mit dem SV Kirchzarten“, sagt Huhn. Vom kommenden Jahr an sollen die Wettkämpfe mit inklusiven Charakter offizieller und fester Bestandteil der DSV-Sommer-Skiolympiade werden.
Leonie Walter überrascht beim Testwettkampf
Berührungspunkte zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten gab es zwei Tage später auch an anderer Stelle – am Notschrei, wo der Para Ski nordisch-Nationalkader und eine Auswahl der baden-württembergischen Langläuferinnen und Langläufer zu einem gemeinsamen Leistungstest zusammenkamen. Auch dies war eine Premiere, erdacht von Bundestrainer Ralf Rombach und dem U-16-Landestrainer Stefan Weiss. Und auch in diesem Fall wird die Premiere nicht gleichzeitig der Schlusspunkt sein.
Aufhorchen ließ auf den Skirollern vor allem Leonie Walter. Die sehbeeinträchtigte 17-Jährige vom SC St. Peter lief die beste Zeit aller weiblichen Klassen und war damit schneller unterwegs als sämtliche Kaderathletinnen. „Damit hätten wir nicht gerechnet. Leonie hat zuletzt wieder einen riesigen Sprung gemacht“, sagt ihr Trainer Michael Huhn. Bei den männlichen Startern hinterließ Alexander Ehler (SV Kirchzarten) den besten Eindruck aus der Riege der Para-Sportler.
Foto: Stefan Weiss